“Wir Frauen müssen uns natürlich selbst immer wieder aktiv über Klischees und Rollenbilder im Netz hinwegsetzen und unsere eigenen Absichten hinterfragen. Gleichzeitig bedarf es geeigneter Maßnahmen, um für Rollenklischees im Netz zu sensibilisieren und diese aufzubrechen. Diskriminierung, Hass und Hetze in den sozialen Medien müssen stärker kontrolliert und verfolgt werden. Dabei geht es auch um mehr Transparenz hinsichtlich zum Einsatz kommender KI bei den großen Plattformanbietern. KI darf bestehende Rollenbilder nicht reproduzieren, sondern muss die Diversität der Gesellschaft fördern und wiederspiegeln,” so Ruth Meyer, Direktorin der LMS.
Die problematische Wirkung bisheriger Stereotype zu durchbrechen und für eine qualitative Vielfaltsförderung zu sorgen, ist eine gesellschaftspolitische Aufgabe, die gerade mit dem neuen Medienstaatsvertrag auch den Medienanstalten obliegt. Diskriminierende Rollenbilder sind eng verknüpft mit zentralen Themenstellungen wie Jugendschutz und dem Kampf gegen Desinformation, die im Sinne der Regulierung und Aufsicht zukünftig in einem noch viel breiteren Spektrum insbesondere mit Blick auf die sozialen Medien stattfinden müssen.
Wir freuen uns, dass wir so viele für dieses wichtige Thema sensibilisieren konnten.
Im Folgenden haben wir Ihnen die Ergebnisse der Konferenz zusammengefasst und stellen Ihnen einen Mitschnitt der Essentials der Webkonferenz sowie die Vorträge von Prof. Dr. Petra Grimm und Dr. Maya zur Nachlese, zum Teilen und zum Diskutieren zur Verfügung:
Zusammenfassung der Ergebnisse der Webkonferenz
Diskutieren Sie mit uns und Interessierten über die Sozialen Netzwerke über den Hashtag #rollenbilder2020. Wir wollen auf den betroffenen Sozialen Netzwerken durch die Eröffnung einer Debatte für das Thema sensibilisieren.
Die Themen Digitalisierung und weibliche Rollenbilder werden die LMS auch weiterhin beschäftigen. Themeninput, Studienergebnisse und Veranstaltungshinweise können gerne an die E‑Mailadresse lms-pressestelle@LMSaar.de gesendet werden.
Gerne können Sie hierfür dieses Logo verwenden:
Europäische Kommission: Eine Union der Gleichheit: Strategie für die Gleichstellung der Geschlechter 2020–2025.
Egmont Ehapa Media GmbH, Gruner + Jahr GmbH, Panini Verlags GmbH, SPIEGEL-Verlag und ZEIT Verlag: Kinder Medien Monitor 2020. Kinder sind echte Medientypen!
Gesellschaft für Informatik e.V. (GI): Umfrage: Wenn KI ein Geschlecht hätte, wäre sie männlich
Maya Götz: »Man braucht ein perfektes Bild«. Die Selbstinszenierung von Mädchen auf Instagram.
Maya Götz, Josephine Becker: Das »zufällig« überkreuzte Bein. Selbstinzenierungsmuster von Influencerinnen auf Instagram.
Maya Götz, Sarah Dömling, Selma Brand: Faszination TikTok. Was Preteens und Jugendliche an der App begeistert.
Maya Götz, Ana Eckhardt Rodriguez: »I want you to ruin my life«. Geschlechterdarstellung in Musikvideos.
Petra Grimm/Oliver Zöllner: Gender im medienethischen Diskurs
Petra Grimm: Künstliche Intelligenz, Smart Home, vernetzte Gesundheit – Ethik in der Digitalen Wirtschaft.
Klicksafe: Mediale Frauen- und Männerbilder
MALISA-Stiftung: Weibliche Selbst-Inszenierung in den neuen Medien.
mpfs: JIM-Studie 2019. Jugend, Information, Medien.
mpfs: KIM-Studie 2018. Kindheit, Internet, Medien.
Heike vom Orde: Geschlechterdarstellungen in den Medien: eine unendliche (Klischee-)Geschichte
Elizabeth Prommer, Claudia Wegener, Christine Linke, Mahelia Hannemann: Weibliche Selbstinszenierung auf YouTube Selbstermächtigung oder Normierung?
Margarete Schuler-Harms: Wie beeinflusst das Recht Rollenbilder?
Stiftung PRIX JEUNESSE: Mädchen und Jungen stärken. Geschlechtersensibilität und Medienkompetenz (u.a. Arbeitsmaterialien)
Merz Zeitschrift für Medienpädagogik — Artikel vom 20.11.2020: https://www.merz-zeitschrift.de/meldungen/details/webkonferenz-zum-thema-weibliche-rollenbilder-ki-und-social-media-herausforderungen-fuer-medienethik/
In Impulsvorträgen beleuchteten Expert*innen das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und diskutierten darüber hinaus mit namhaften Influencer*innen über deren Erfahrungen, aktuelle Trends und kritische Fragestellungen.
Ministerin Monika Bachmann, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie – Ruth Meyer, Direktorin der Landesmedienanstalt – Dr. Maya Götz, Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) – PD Dr. Dr. Fabian Steinhauer, Öffentliches Recht, Rechtstheorie und Medienrecht, Goethe-Universität Frankfurt am Main – Prof. Dr. Petra Grimm, Leiterin des Instituts für digitale Ethik der Hochschule der Medien Stuttgart – Ruth Moschner, Moderatorin, Autorin, Kolumnistin und Influencerin – Melanie Schnabel, Leiterin Fachstelle Mädchenarbeit des Paritätischen Bildungswerks Saarland – Lisa Volz, Schauspielerin und Influencerin.
Durchs Programm führte Laura Karasek, Juristin, Moderatorin, Autorin und Kolumnistin.