Pressemitteilung des Medienrates der LMS

Medienrat der LMS plädiert für eine Neujustierung bei den Beteiligungen der LMS sowie für Präzisierungen am Saarländischen Mediengesetz — Ergebnisse der AG Struktur des Medienrates werden zustimmend zur Kenntnis genommen

Saar­brü­cken, 13. Dezem­ber 2013: In der jüngs­ten Sit­zung des Medi­en­ra­tes der LMS infor­mier­te der Vor­sit­zen­de des Medi­en­ra­tes der LMS, Prof. Dr. Ste­phan Ory, über die Ergeb­nis­se der vom Medi­en­rat ein­ge­setz­ten Arbeits­grup­pe Struk­tur. Die­se hat­te sich in vier Sit­zun­gen mit den Betei­li­gun­gen der LMS an Ein­rich­tun­gen zur För­de­rung des Medi­en­stand­or­tes, mit der Fort­ent­wick­lung des Saar­län­di­schen Medi­en­ge­set­zes sowie mit dem Ver­hält­nis zwi­schen Medi­en­rat und Direk­tor der LMS beschäftigt.

 

Die AG Struk­tur kam dabei zu fol­gen­den Empfehlungen:

 

I. Betei­li­gun­gen der LMS

 

  1. Es bestand Ein­ver­neh­men, dass die Tätig­keit der Saar­land Medi­en GmbH nicht in Fra­ge gestellt ist. Die­se 1999 gegrün­de­te Gesell­schaft zur För­de­rung des Medi­en­stand­or­tes Saar­land, die zu glei­chen Tei­len von Land und LMS getra­gen wird, betreibt kul­tu­rel­le und wirt­schaft­li­che Film­för­de­rung, betei­ligt sich an Qua­li­fi­zie­rungs­an­ge­bo­ten, unter­stützt kom­mu­na­le Kinos und Film­fes­ti­vals und initi­iert infra­struk­tu­rel­le Maß­nah­men, ins­be­son­de­re bei der Digi­ta­li­sie­rung des Rund­funks im Saarland.
  2. Die AG Struk­tur emp­fahl, die Saar­land Film GmbH, an der die LMS, die Saar­land Medi­en GmbH und das Medi­en­netz­werk Saar­Lor­Lux betei­ligt sind, auf­zu­lö­sen.  Die Auf­ga­ben der Saar­land Film GmbH, zu denen ins­be­son­de­re die Ver­bes­se­rung der Dreh- und Pro­duk­ti­ons­be­din­gun­gen in der Regi­on und die Stär­kung des Saar­lan­des im Bereich der Film‑, Fernseh- und Video­pro­duk­ti­on zäh­len, sol­len zukünf­tig von der Saar­land Medi­en GmbH wahr­ge­nom­men wer­den. Die­se Auf­ga­ben­über­tra­gung soll in Abspra­che mit dem Land als Gesell­schaf­ter der Saar­land Medi­en GmbH und mit ent­spre­chen­der Anpas­sung des Kon­sor­ti­al­ver­tra­ges der Gesell­schaf­ter der Saar­land Medi­en GmbH erfol­gen. Soweit not­wen­dig soll die Über­füh­rung der Auf­ga­ben schritt­wei­se erfolgen.
  3. Der Direk­tor der LMS soll zukünf­tig über die Akti­vi­tä­ten im Medi­en­netz­werk Saar­Lor­Lux e. V. und sei­nen Gre­mi­en in den Aus­schüs­sen der LMS ein­ge­hen­der berich­ten. Das Medi­en­netz­werk Saar­Lor­Lux enga­giert sich der­zeit ins­be­son­de­re als Trä­ger des Pro­jekts Onliner­land Saar.

II. Ände­rung des Saar­län­di­schen Medi­en­ge­set­zes (SMG)

 

Die AG Struk­tur emp­fahl, § 52 SMG in der Wei­se zu prä­zi­sie­ren, dass Kri­te­ri­en der Stand­ort­för­de­rung bei Aus­wahl­ent­schei­dun­gen sich auf die Errei­chung des Viel­falt­zwecks durch das jeweils zur Aus­wahl anste­hen­de Pro­gramm bezie­hen, etwa durch die Erstel­lung des Pro­gram­mes bezie­hungs­wei­se von Pro­gramm­tei­len vor Ort im Saar­land. § 53 soll in der Wei­se abge­än­dert wer­den, dass die Kabel­be­le­gung zum Auf­ga­ben­kreis des Medi­en­ra­tes gehört.

 

Dar­über hin­aus reg­te die AG an, wei­te­re Aspek­te im SMG zu bear­bei­ten wie etwa das Zusam­men­wir­ken des Medi­en­rechts des Lan­des mit dem Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­recht des Bun­des bei der Nut­zung von Fre­quen­zen für Zwe­cke des Rund­funks. Auch die Viel­falt­si­che­rung im Netz über die rein tech­nisch ver­stan­de­ne Netz­neu­tra­li­tät hin­aus soll Gegen­stand der wei­te­ren Dis­kus­si­on sein.

 

III. Ände­rung der Geschäfts­ord­nung der LMS

 

Die AG Struk­tur sprach sich für eine Über­ar­bei­tung der Geschäfts­ord­nung mit dem Ziel einer höhe­ren Trans­pa­renz und einer Ver­bes­se­rung der inter­nen Abläu­fe aus. Auch soll die Aus­schuss­ar­beit den in einem Jahr­zehnt gewon­ne­nen Erfah­run­gen und neu­en medien- und netz­po­li­ti­schen Her­aus­for­de­run­gen ange­passt wer­den. Ein Ent­wurf wur­de an die Aus­schüs­se des Medi­en­ra­tes zur wei­te­ren Bera­tung überwiesen.

 

Der Medi­en­rat nahm die Ergeb­nis­se der Arbeit der AG Struk­tur zustim­mend zur Kennt­nis. Er will sich an den wei­te­ren Dis­kus­sio­nen um eine Novel­le des SMG mit sei­nen Erfah­run­gen ein­brin­gen. Die Ände­rung der Geschäfts­ord­nung soll nach Dis­kus­si­on in den Aus­schüs­sen im 1. Halb­jahr 2014 voll­zo­gen werden.

 

Im Zusam­men­hang mit dem fort­dau­ern­den Ermitt­lungs­ver­fah­ren gegen den Direk­tor der LMS bekräf­tig­te der Medi­en­rat der LMS die für Dr. Bau­er gel­ten­de Unschulds­ver­mu­tung. Auf der Grund­la­ge der Infor­ma­tio­nen durch den Direk­tor bestehen aus Sicht des Medi­en­ra­tes wei­ter­hin kei­ne Anhalts­punk­te für eine per­sön­li­che Berei­che­rung von Dr. Bau­er. Im Übri­gen ste­he es dem Medi­en­rat  nicht zu, recht­li­che Bewer­tun­gen zu den straf­recht­li­chen Vor­wür­fen gegen Dr. Bau­er abzu­ge­ben. Der Medi­en­rat erwar­tet aller­dings im Inter­es­se aller Betei­lig­ten, dass die Staats­an­walt­schaft mög­lichst zeit­nah zu einem Abschluss des Ermitt­lungs­ver­fah­rens gelangt.

 

 

Kon­takt für Presseanfragen:

Vio­la Betz

Pres­se­spre­che­rin / Lei­te­rin des Büros des Direktors

28. Februar 2013