PM 16/2018
Saarbrücken, 24. Mai 2018: Unter dem Motto „Digitalisierung: Mut und Verantwortung“ fand am 23. Mai 2018 der dritte LMS-Medienabend in Saarbrücken statt. In der Bel étage am Deutsch-Französischen Garten konnten der Direktor der Landesmedienanstalt Saarland (LMS), Uwe Conradt, und Prof. Dr. Stephan Ory, Vorsitzender des Medienrates, den Ministerpräsidenten des Saarlandes, Tobias Hans, die Saarlandbotschafterin und Google-Managerin Annette Kroeber-Riel und zahlreiche Gäste aus Medien, Kultur, Politik und Gesellschaft begrüßen.
„Am Verfassungstag erscheint es mir besonders wichtig, in der Tradition unserer Medienabende die Funktion der Medien für die Demokratie zu betonen. Demokratie ist das Basis-Betriebssystem unserer Gesellschaft. Auf dieser Grundlage wollen wir heute erneut zu einem Dialog zwischen Medienunternehmen und Politik beitragen, der auch die besonderen Interessen des Saarlandes beleuchtet“, so Uwe Conradt. Mit Bezug auf die Regierungserklärung des neuen Ministerpräsidenten und die jüngsten Entscheidungen des Landtages zeigte sich Conradt zuversichtlich, dass das Saarland eine gute Zukunft in den Bereichen Informationstechnologie, Künstliche Intelligenz (KI) und mediale Anwendungen (z. B. Gamesförderung) erwarten könne.
Ministerpräsident Tobias Hans griff in seiner Rede diese Standortfragen auf und verwies auf bereits vorhandene erfolgreiche Einrichtungen und Unternehmen. „Als Ministerpräsident begegnet mir die Digitalisierung in unterschiedlichen Lebensbereichen. Digitalisierung ist bereits Fakt.“ Das Saarland müsse nun in einer zweiten Welle der Digitalisierung seine vorhandenen Stärken weiterentwickeln. Dafür gebe es gute Chancen, da man insbesondere bei den „Megathemen“ KI und Datensicherheit über hervorragende Expertise verfüge. „Neue Geschäftsideen sollen aber nicht nur hier entstehen, sondern als Gründungen auch hier bleiben“, so Tobias Hans. „In einer Art ‚New Deal‘ müssen wir aber dafür sorgen, dass nicht Teile der Bevölkerung auf der Strecke bleiben.“ In diesem Zusammenhang sei die langjährige und qualifizierte Arbeit der LMS im Bereich der Förderung von Medienkompetenz besonders hervorzuheben.
Annette Kroeber-Riel bestätigte in ihrem Beitrag die Qualität der bereits vorhandenen Standortfaktoren im Saarland und verwies darauf, dass auch Google Gesellschafter des DFKI sei und in Saarbrücken beim IT-Gipfel die neuen Bildungsprogramme angekündigt habe. Sein erster Besuch in Deutschland habe den Vorstandsvorsitzenden von Google, Sundar Pichai, nach Saarbrücken und nur nach Saarbrücken geführt. Der durch die Digitalisierung ausgelöste Transformationsprozess erfordere deshalb zukunftsorientierte Fort- und Weiterbildungskonzepte. Bildung und Kompetenzprojekte seien der Schlüssel zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Dem Saarland als Standort riet die Saarland-Botschafterin: Mut, Zuversicht und Offenheit für neue Ideen, auch wenn sie scheitern könnten. „Häufig liegt die Lösung ganz nah, wir müssen uns nur trauen, sie zu denken“, so Kroeber-Riel.
Bei der abschließenden Diskussion, die von Klaus Dittrich moderiert wurde, riet Prof. Dr. Stephan Ory der Ordnungspolitik dazu, den Transformationsprozess der Digitalisierung positiv zu betrachten und zu gestalten. Man brauche Vorschriften, die das Land moderner machten. Aus der Perspektive des Medienrats als Vertretung der Gesellschaft forderte Ory: „Das muss aber in einer Weise geschehen, die die Gesellschaft mitnimmt. Die Herausforderung liegt darin, hier eine Ausgewogenheit zu finden.“
Zum Abschluss der Diskussionsrunde konnte Ministerpräsident Tobias Hans noch einen Ansiedlungserfolg verkünden: Das US-amerikanische Softwarehaus Symantec habe angekündigt ein neues Forschungszentrum für Datenschutz in Saarbrücken eröffnen zu wollen. Es solle in der Nähe des neuen Helmholtz-Zentrums für IT-Sicherheit angesiedelt werden.
Foto: LMS/Jennifer Weyland
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Viola Betz
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