Ruth Meyer tritt Amt als Direktorin der LMS an

PM 14/2020

Saar­brü­cken, 1. Mai 2020: Ruth Mey­er M.A. hat heu­te ihr Amt als Direk­to­rin der Lan­des­me­di­en­an­stalt Saar­land (LMS) ange­tre­ten. Ruth Mey­er möch­te die bis­he­ri­gen Pro­jek­te und Auf­ga­ben der LMS fort­füh­ren, die LMS als Kom­pe­tenz­zen­trum für Digitalisierung- und Medi­en­bil­dung wei­ter aus­bau­en und eine moder­ne kon­ver­gen­te Medi­en­ord­nung mitgestalten.

Ruth Mey­er kün­dig­te an, die erfolg­rei­che Arbeit der LMS im Bereich der Medi­en­kom­pe­tenz­för­de­rung aus­zu­bau­en, neue The­men und Ziel­grup­pen anzu­spre­chen und aktu­el­le Ent­wick­lun­gen der Digi­ta­li­sie­rung auf­zu­grei­fen. „Gera­de haben uns die coro­nabe­ding­ten Beschrän­kun­gen gezeigt, was neue Medi­en zu leis­ten ver­mö­gen: sie haben Groß­el­tern und Enkel zusam­men­ge­bracht, Gre­mi­en über Video­kon­fe­ren­zen arbeits­fä­hig gehal­ten oder Kon­zer­te über den hal­ben Erd­ball zugäng­lich gemacht. Wir haben dafür zu sor­gen, dass die Kri­te­ri­en, die für ein ter­res­tri­sches Rund­funk­pro­gramm gel­ten, auch im Netz Beach­tung fin­den. Ent­wick­lun­gen wie die zuneh­men­de Durch­drin­gung des All­tags durch Sys­te­me der künst­li­chen Intel­li­genz ver­stär­ken das Infor­ma­ti­ons­be­dürf­nis in der Bevöl­ke­rung. Durch maß­ge­schnei­der­te Ange­bo­te wol­len wir für die Saar­län­de­rin­nen und Saar­län­der auch in Zukunft DER Ansprech­part­ner in Sachen Medi­en­kom­pe­tenz­ver­mitt­lung sein. In Zei­ten der weit­rei­chen­den Kon­takt­be­schrän­kun­gen, hat die LMS bereits reagiert und stellt ihr Pro­gramm auf soge­nann­te Web­i­na­re um, also auf Semi­na­re, denen man von zuhau­se aus über Inter­net fol­gen kann. Wir wol­len unse­re Ver­ei­ne, Ein­rich­tun­gen und Insti­tu­tio­nen dabei unter­stüt­zen, eige­ne Video­kon­fe­ren­zen und Online-Angebote bereit­zu­stel­len“, so die neue LMS-Direktorin.

Ein ver­fas­sungs­recht­li­cher Auf­trag der Lan­des­me­di­en­an­stal­ten ist es, Medi­en­frei­heit zu gewähr­leis­ten und Mei­nungs­viel­falt zu sichern. „Im Bereich des pri­va­ten Rund­funks konn­ten wir im Saar­land in den letz­ten Jah­ren eine enor­me Viel­falt auf­bau­en – klei­ne Sen­der mit Spar­ten­pro­gram­men genau­so wie Voll­pro­gram­me. Gera­de in der Corona-Krise geht es dar­um, die­se Viel­falt, die sich mit Regio­nen des Medi­en­stand­orts Nordrhein-Westfalen mes­sen kann, zu wah­ren. Der pri­va­te Rund­funk ist als sys­tem­re­le­vant anzu­er­ken­nen. Daher bin ich bereits mit der Lan­des­re­gie­rung im Gespräch, um Mög­lich­kei­ten der Unter­stüt­zung in die­ser beson­de­ren Situa­ti­on zu bera­ten“, erklärt Mey­er. Bereits Anfang April hat­te sich die LMS in einem gemein­sa­men Appell mit den im Saar­land zuge­las­se­nen pri­va­ten Rund­funk­ver­an­stal­tern an Land­tag und Regie­rung des Saar­lan­des gewandt und auf die beson­de­ren Pro­blem­la­gen des pri­va­ten Rund­funks auf­merk­sam gemacht. „Es geht nun dar­um, die exis­ten­zi­el­le Bedro­hung der der­zei­ti­gen Rund­funk­viel­falt für das Saar­land abzu­wen­den und gemein­sam mit der Lan­des­re­gie­rung über die bis­he­ri­gen all­ge­mei­nen Hilfs­pa­ke­te hin­aus­rei­chen­de Unter­stüt­zungs­maß­nah­men für den pri­va­ten Rund­funk zu initiieren.“

Auf die LMS wird in den kom­men­den Jah­ren eine Viel­zahl neu­er Auf­ga­ben zukom­men. „Durch den neu­en Medi­en­staats­ver­trag, der den Rund­funk­staats­ver­trag ersetzt, haben wir auch die Auf­sicht über sog. Inter­me­diä­re, Medi­en­platt­for­men, Benut­zer­ober­flä­chen und Videosharing-Dienste, um nur eini­ge Bei­spie­le zu nen­nen, als neue Auf­ga­ben hin­zu­be­kom­men. Medi­en­in­ter­me­diä­re und Online-Plattformen wie Goog­le, Insta­gram oder You­Tube sind inzwi­schen zu wesent­li­chen Play­ern am Medi­en­markt gewor­den, bie­ten auf den indi­vi­du­el­len Geschmack maß­ge­schnei­der­te Infor­ma­tio­nen und Ange­bo­te. So sehr einen die­se Ent­wick­lung begeis­tert – die tech­ni­schen Ana­ly­sen und pro­gram­mier­ten Ent­schei­dun­gen, die hier im Hin­ter­grund getrof­fen wer­den, kön­nen unse­re Medi­en­viel­falt und Mei­nungs­frei­heit auch bedro­hen. Die­se Ent­wick­lun­gen medi­en­recht­lich zu beglei­ten und ent­schlos­sen zu ord­nen, stellt eine enor­me Her­aus­for­de­rung dar“, so Ruth Mey­er wei­ter. „Daher begrü­ße ich sehr, dass die EU-Kommission in die­ser Woche ihre Zustim­mung zur Unter­zeich­nung des Medi­en­staats­ver­trags durch die Län­der erteilt hat und wir nun Maß­nah­men ergrei­fen kön­nen, dass auch Online-Dienste bestimm­ten Regeln unter­lie­gen, wenn sie Medi­en­in­hal­te bereit­stel­len. Medi­en­in­hal­te müs­sen nach dem Medi­en­staats­ver­trag u.a. dis­kri­mi­nie­rungs­frei zugäng­lich gemacht wer­den und bestimm­te Ange­bo­te dür­fen nicht gezielt in den Vorder- oder Hin­ter­grund gerückt wer­den. Außer­dem wird die Trans­pa­renz von Such­al­go­rith­men ein­ge­for­dert. Ein Gewinn für den Verbraucherschutz!“

Eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit der neu­en Direk­to­rin ist die Durch­set­zung eines effek­ti­ven und kohä­ren­ten Jugend­me­di­en­schut­zes im Inter­net: „Ob Cyber­mob­bing, Cyber­g­roo­ming, poli­ti­scher Extre­mis­mus oder ande­re unzu­läs­si­ge und ent­wick­lungs­be­ein­träch­ti­gen­de Inhal­te, die Gefähr­dungs­la­ge ist trotz bestehen­der recht­li­cher Vor­ga­ben sehr hoch. Jugend­me­di­en­schutz ist eine gesamt­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­be, die zeit­ge­mä­ße und an der Lebens­wirk­lich­keit ori­en­tier­te Schutz­kon­zep­te braucht. Bei der anste­hen­den Ände­rung des Jugend­schutz­ge­set­zes gilt es Inhal­te zu regu­lie­ren, ohne gegen die ver­fas­sungs­recht­lich gebo­te­ne Staats­fer­ne zu ver­sto­ßen“, so die neue LMS-Direktorin.

Dane­ben ist die LMS für die För­de­rung des Medien- und Medi­en­for­schungs­stand­orts Saar­land zustän­dig. Zum Schutz der coro­nabe­dingt arg geschwäch­ten Kino­land­schaft im Saar­land hat­te Ruth Mey­er noch als Land­tags­ab­ge­ord­ne­te eine Initia­ti­ve auf den Weg gebracht: „Die Film­thea­ter und Pro­gramm­ki­nos im Saar­land sind durch 100%ige Ein­nah­me­ver­lus­te im Zuge der Corona-Pandemie in einer äußerst kri­ti­schen Situa­ti­on. Das Ziel muss sein, die Kinos bald­mög­lichst wie­der zu öff­nen. Wei­ter­hin will ich mich dafür ein­set­zen, die „Abspiel­för­de­rung“ mit einem Bud­get zu hin­ter­le­gen, wel­ches exis­ten­zi­el­le Not­la­gen abfe­dert. Über www.kino-on-demand.com kann jeder Film­freund sein regio­na­les Lieb­lings­ki­no unter­stüt­zen. Und in den für 5 Stand­or­te im Saar­land bean­trag­ten Auto­ki­nos könn­ten Fil­me über­gangs­wei­se und ohne Gesund­heits­ge­fähr­dung in enger Koope­ra­ti­on mit den loka­len Kinos vor­ge­führt wer­den. Nicht zuletzt ist Mey­er stolz auf den For­schungs­stand­ort Saar­land: mit Fach­rich­tun­gen an UdS und HTW, mit Cis­pa, DFKI und ande­ren Insti­tu­ten in ste­tem Aus­tausch zu ste­hen, Inno­va­tio­nen vor­an­zu­brin­gen und nutz­bar zu machen – auch das sei eine wich­ti­ge Auf­ga­be der Lan­des­me­di­en­an­stalt und ihrer neu­en Direktorin.

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Zur Person:
Ruth Mey­er ist seit 1. Mai 2020 Direk­to­rin der Lan­des­me­di­en­an­stalt Saar­land (LMS) und in die­ser Funk­ti­on Mit­glied der Direk­to­ren­kon­fe­renz der Lan­des­me­di­en­an­stal­ten (DLM), der Kom­mis­si­on für Zulas­sung und Auf­sicht (ZAK), der Kom­mis­si­on zur Ermitt­lung der Kon­zen­tra­ti­on im Medi­en­be­reich (KEK) sowie des Fach­aus­schus­ses 3 — Medi­en­kom­pe­tenz, Nutzer- und Jugend­schutz, loka­le Viel­falt. Frau Mey­er hat die Stu­di­en­gän­ge Erzie­hungs­wis­sen­schaft, Poli­tik­wis­sen­schaft und Sozi­al­psy­cho­lo­gie mit dem Abschluss Magis­ter Arti­um (M.A.) sowie Sprech­wis­sen­schaft und Sprech­erzie­hung an der Uni­ver­si­tät des Saar­lan­des erfolg­reich absolviert.
Ruth Mey­er war zunächst frei­be­ruf­lich, dann par­al­lel als Frau­en­be­auf­trag­te des Land­krei­ses St. Wen­del tätig und lei­te­te danach elf Jah­re das Haupt­amt u.a. mit den Arbeits­schwer­punk­ten Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on, Com­pli­ance, eGo­vern­ment, Infor­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie und Kommunikation.
In ihrer Funk­ti­on als Mit­glied des Saar­län­di­schen Land­ta­ges, dem sie von 2012 bis 2020 ins­ge­samt acht Jah­re ange­hör­te, war sie Innen­po­li­ti­sche Spre­che­rin ihrer Frak­ti­on und Mit­glied in den Aus­schüs­sen für Inne­res und Sport, Bil­dung, Kul­tur und Medi­en, dem Wis­sen­schafts­aus­schuss sowie Aus­schuss­vor­sit­zen­de des Bau­aus­schus­ses. 2017 wur­de Ruth Mey­er als Mit­glied in den LMS-Medienrat beru­fen und 2019 zur stv. Vor­sit­zen­den des Aus­schus­ses für Medi­en­ethik, Viel­falt und Inno­va­ti­on des Medi­en­ra­tes der LMS gewählt.

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1. Mai 2020