Qualitätsprädikat Public-Value

Medienanstalten veröffentlichen Listen der Angebote, die zukünftig auf Smart TVs und Benutzeroberflächen leicht auffindbar sein müssen

Über­nah­me der Medienanstalten-Pressemitteilung 22/2022 | Ber­lin 29.09.2022

Viel­falts­si­che­rung in der Medi­en­land­schaft: In einem in Euro­pa ein­ma­li­gen Ver­fah­ren haben die Medi­en­an­stal­ten nach einer öffent­li­chen Aus­schrei­bung die­je­ni­gen Ange­bo­te bestimmt, die in beson­de­rem Maße zur Meinungs- und Ange­bots­viel­falt bei­tra­gen und damit zukünf­tig auf Benut­zer­ober­flä­chen leicht auf­find­bar sein müssen.

Nach Abschluss des Bestim­mungs­ver­fah­rens ver­öf­fent­li­chen die Medi­en­an­stal­ten heu­te die rechts­ver­bind­li­che alpha­nu­me­ri­sche Lis­te der Public-Value-Angebote, die in beson­de­rem Maß einen Bei­trag zur Meinungs- und Ange­bots­viel­falt in Deutsch­land leis­ten. Zudem wur­de eine Emp­feh­lung für die Reihenfolgen-Listen zur Umset­zung durch die Anbie­ter von Benut­zer­ober­flä­chen für Bewegtbild‑, Audio­an­ge­bo­te und Tele­me­di­en auf dem Inter­net­auf­tritt „die medi­en­an­stal­ten“ veröffentlicht.

Mit der erfolg­ten Bestim­mung von Public-Value Ange­bo­ten unter­stüt­zen die Medi­en­an­stal­ten beson­ders viel­falts­för­dern­de Medi­en in ihrer Arbeit. Gemein­sam leis­ten wir damit einen wich­ti­gen Bei­trag für jour­na­lis­ti­sche Qua­li­tät und gegen Des­in­for­ma­ti­on“, sagt Albrecht Bähr, Vor­sit­zen­der der Gre­mi­en­vor­sit­zen­den­kon­fe­renz der Landesmedienanstalten.

Die struk­tu­rel­le Siche­rung von Mei­nungs­viel­falt im dua­len Sys­tem durch das Kri­te­ri­um der leich­ten Auf­find­bar­keit bestimm­ter, qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ger Inhal­te ist moder­ne Medi­en­re­gu­lie­rung in der digi­ta­len Welt. Der Medi­en­staats­ver­trag hat damit die Mög­lich­keit eröff­net, die Erstel­lung gesell­schaft­lich beson­ders rele­van­ter Inhal­te zu hono­rie­ren und deren Refi­nan­zie­rung zu ver­bes­sern“, beton­te Dr. Wolf­gang Krei­ßig, Vor­sit­zen­der der Direk­to­ren­kon­fe­renz der Landesmedienanstalten.

Die Bestim­mung von Public-Value-Angeboten erfolg­te auf Grund­la­ge der Kri­te­ri­en des Medi­en­staats­ver­trags, wel­che die Medi­en­an­stal­ten in einer Sat­zung kon­kre­ti­siert hat­ten. In Abstim­mung mit dem öffentlich-rechtlichen Rund­funk wur­de die gemein­sa­me Lis­tung öffentlich-rechtlicher und pri­va­ter Ange­bo­te fest­ge­legt. Mit der Ver­öf­fent­li­chung ist das von der Lan­des­an­stalt für Medi­en NRW feder­füh­rend gelei­te­te Bestim­mungs­ver­fah­ren gemäß § 84 Abs. 5 Satz 1 MStV abgeschlossen.

In den ver­trau­ens­vol­len und kon­struk­ti­ven Gesprä­chen mit dem öffentlich-rechtlichen Rund­funk waren wir uns sehr schnell dar­über einig, dass nur gemein­sa­me Lis­ten und Lis­tun­gen der bei­trags­fi­nan­zier­ten und pri­va­ten Public-Value-Angebote den Gewohn­hei­ten und Bedürf­nis­sen der Nut­ze­rin­nen und Nut­zer gerecht wer­den. Auf Basis die­ses gemein­sa­men Ver­ständ­nis­ses konn­ten wir nun ein Ergeb­nis vor­le­gen, wel­ches die Stär­ken bei­der Tei­le des dua­len Sys­tems in Deutsch­land abbil­det“, berich­tet Dr. Tobi­as Schmid, Direk­tor der Lan­des­an­stalt für Medi­en NRW, über den erfolg­rei­chen Dia­log zwi­schen Medi­en­an­stal­ten, ARD und ZDF.

Hoch­wer­ti­ges Pro­gramm für die Men­schen in Deutsch­land – das bie­ten wir in der ARD in digi­ta­len Ange­bo­ten, wie der ARD Media­thek, im linea­ren Fern­se­hen mit dem Ers­ten und den Drit­ten Pro­gram­men und mit unse­ren Radio­wel­len. Maß­geb­lich für unse­ren Erfolg ist aber auch, dass unse­re Ange­bo­te über­all leicht auf­find­bar sind und alle Men­schen errei­chen. Dies soll durch den Medi­en­staats­ver­trag und die neue Public Value Sat­zung nun prak­ti­ka­bel umsetz­bar wer­den. Das begrü­ßen wir, denn von der guten Auf­find­bar­keit von Ange­bo­ten, die zur Meinungs- und Ange­bots­viel­falt bei­tra­gen, pro­fi­tie­ren nicht nur die Anbie­ter, son­dern vor allem die Nut­ze­rin­nen und Nut­zer“, sagt Tom Buhr­ow, ARD-Vorsitzender.

Bereits im ers­ten Halb­jahr haben die Medi­en­an­stal­ten mit den jewei­li­gen Ver­bän­den von Smart TVs und Benut­zer­ober­flä­chen die nächs­ten Umset­zungs­schrit­te nach Ver­öf­fent­li­chung der Lis­ten und Lis­tun­gen im Dia­log besprochen.

Die umfang­rei­chen Lis­ten und Lis­tun­gen von Public-Value-Angeboten ste­hen – sie sind nicht zuletzt ein Beweis für die Qua­li­tät unse­rer pri­va­ten Ange­bo­te“, sagt Dr. Thors­ten Schmie­ge, Prä­si­dent der Baye­ri­schen Lan­des­zen­tra­le für neue Medi­en (BLM) und Koor­di­na­tor des für Benut­zer­ober­flä­chen zustän­di­gen Fach­aus­schus­ses Infra­struk­tur und Inno­va­ti­on der DLM. „Jetzt sor­gen wir für die leich­te Auf­find­bar­keit der Public-Value-Angebote in der Pra­xis. Wir ste­hen dazu in engem Aus­tausch mit den Anbie­tern von Benut­zer­ober­flä­chen und deren Ver­bän­den und erwar­ten, dass die Vor­ga­ben auch von allen zeit­nah umge­setzt werden.“

Die Gesetz­ge­be­rin sieht in ihrer Begrün­dung zum Medi­en­staats­ver­trag einen Umset­zungs­zeit­raum von sechs Mona­ten vor.

Die gesam­mel­ten Doku­men­te für die Berei­che Bewegt­bild, Audio und Tele­me­di­en sind hier

oder auf der Web­sei­te der Medi­en­an­stal­ten zu fin­den: https://www.die-medienanstalten.de/public-value

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen über die Medi­en­an­stal­ten fin­den Sie unter: www.die-medienanstalten.de

Kon­takt bei Medien-Rückfragen

Dr. Anja Bundschuh
Gemein­sa­me Geschäfts­stel­le der Medienanstalten
Tele­fon: +49 30 2064690–22
Mail: presse@die-medienanstalten.de

www.die-medienanstalten.de

29. September 2022