Übernahme der Medienanstalten-Pressemitteilung 25/2022 | Berlin 19.10.2022

Video Trends 2022: Mehrheit der Smart-TV-Nutzerinnen und Nutzer verlassen sich auf Angebotssortierung der Benutzeroberflächen

Der im neu­en For­mat erschie­ne­ne Digi­ta­li­sie­rungs­be­richt Video der Medi­en­an­stal­ten zeigt die Video­welt der Zukunft und Not­wen­dig­keit der Benut­zer­ober­flä­chen­re­gu­lie­rung auf

Im Inter­net sur­fen oder per Knopf­druck auf der TV-Fernbedienung Fil­me im Ein­zel­ab­ruf star­ten? Die neu­en Video Trends 22 der Medi­en­an­stal­ten zei­gen, dass mehr als die Hälf­te der Per­so­nen ab 14 Jah­ren in Deutsch­land regel­mä­ßig Online-Videos am TV-Gerät nutzt, beson­ders ger­ne am Smart TV. Bei einem Drit­tel die­ser Nut­ze­rin­nen und Nut­zer ist die Benut­zer­ober­flä­che der ers­te Bild­schirm nach dem Ein­schal­ten. Sie bie­tet ihnen Ori­en­tie­rung in der digi­ta­len Ange­bots­viel­falt. Aber: Sechs von zehn Per­so­nen neh­men kei­ne indi­vi­du­el­len Anpas­sun­gen auf der Benut­zer­ober­flä­che vor, son­dern ver­las­sen sich auf das her­stel­ler­sei­tig prä­sen­tier­te Ange­bot an Inhal­ten und Apps. Begrün­det wird dies auch damit, dass eine Anpas­sung zu kom­pli­ziert oder auf­wen­dig ist. Im Sin­ne der Viel­falts­si­che­rung ist es daher wich­tig, dass die Anbie­ter die gesetz­li­chen Vor­ga­ben zu Benut­zer­ober­flä­chen ord­nungs­ge­mäß umsetzen.

»Nut­ze­rin­nen und Nut­zer müs­sen die Anord­nung von Inhal­ten und Ange­bo­ten auf Benut­zer­ober­flä­chen indi­vi­dua­li­sie­ren kön­nen. Das schreibt der Medi­en­staats­ver­trag vor. Wir sehen aber nun: Vie­le Nut­zen­de tun dies nicht, auch weil es an Trans­pa­renz fehlt. Das ver­deut­licht, wie wich­tig die Regu­lie­rung von Benut­zer­ober­flä­chen durch die Medi­en­an­stal­ten ist. Sie stellt sicher, dass die bestehen­de Ange­bots­viel­falt auch direkt beim Publi­kum ankommt,« betont Dr. Thors­ten Schmie­ge, Koor­di­na­tor des Fach­aus­schus­ses Infra­struk­tur und Inno­va­ti­on der Medi­en­an­stal­ten und Prä­si­dent der Baye­ri­schen Lan­des­zen­tra­le für neue Medi­en (BLM).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Platt­form­re­gu­lie­rung des Medi­en­staats­ver­trags sieht vor, dass die Medi­en­an­stal­ten Angebots- und Medi­en­viel­falt sicher­stel­len. Neben einem Mehr an Trans­pa­renz und einem dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Zugang müs­sen Benut­zer­ober­flä­chen ab Früh­jahr 2023 eine leich­te Auf­find­bar­keit von Public-Value-Angeboten sicher­stel­len, die die Medi­en­an­stal­ten Ende Sep­tem­ber bestimmt haben.

Die Ergeb­nis­se der Video Trends 2022 geben Auf­schluss über geän­der­te Bewegtbild-Nutzungsgewohnheiten, genutz­te Gerä­te für Video­con­tent sowie die Bedeu­tung von Strea­ming und Video-On-Demand. Ein Schwer­punkt der dies­jäh­ri­gen Aus­ga­be liegt auch auf den Video­nut­zungs­ge­wohn­hei­ten der „Gene­ra­ti­on Z“, denn gera­de das Ver­hal­ten der 14- bis 29-Jährigen zeigt, wie die Video­welt der Zukunft aus­se­hen kann:

  •  Orts­un­ab­hän­gig, mobil, nicht line­ar, online, inter­ak­tiv: Die 14- bis 29-Jährigen unter­schei­den sich in ihrer Bewegt­bild­nut­zung deut­lich von den rest­li­chen Alters­grup­pen. Sie ver­brin­gen 80 Pro­zent ihrer Video­nut­zungs­zeit mit nicht linea­ren Ange­bo­ten aus dem Internet.
  •  Inter­net vor TV: Zwei Drit­tel der Per­so­nen unter 30 Jah­ren schau­en nach wie vor regel­mä­ßig fern. Der Trend ist aber rück­läu­fig. Fast alle (97%) unter 30-Jährigen nut­zen regel­mä­ßig Video­in­hal­te aus dem Inter­net. Am belieb­tes­ten sind dabei Videosharing-Dienste wie You­Tube (91,4%) und Videostreaming-Dienste wie Net­flix oder Dis­ney+ (87.3%). Vide­os aus sozia­len Netz­wer­ken wer­den auch sehr häu­fig genutzt (80,9% regel­mä­ßi­ge Nut­zung). 6 von 10 der unter 30-Jährigen nut­zen regel­mä­ßig Broadcaster-Video-on-Demand-Angebote (BVOD). RTL+ und Joyn kom­men zusam­men auf 5,3 Mio. regel­mä­ßi­ge Nut­ze­rin­nen und Nutzer.
  • Das Smart­phone spielt für die Gene­ra­ti­on Z eine zen­tra­le Rol­le bei der Onlinevi­deo­nut­zung (76,4%). Rund die Hälf­te nutzt unter­wegs Onlinevideos.

Über die Video Trends 2022
Die neu­en Video Trends der Medi­en­an­stal­ten tre­ten die Nach­fol­ge des seit mehr als 15 Jah­ren eta­blier­ten Digi­ta­li­sie­rungs­be­richts Video der Medi­en­an­stal­ten an. Damit bedie­nen die Medi­en­an­stal­ten mit inter­ak­ti­ven Gra­fi­ken und in kom­pak­tem For­mat die geän­der­ten Lese­ge­wohn­hei­ten der Zielgruppe.

Die Video Trends 2022 ste­hen auf der Web­sei­te der Medi­en­an­stal­ten in der Rubrik Ver­öf­fent­li­chun­gen zum Down­load zur Verfügung:
www.die-medienanstalten.de/videotrends22

Die Auf­zeich­nung der Prä­sen­ta­ti­on und Dis­kus­si­on der Video Trends 2022 anläss­lich der Medi­en­ta­ge Mün­chen am 18. Okto­ber 2022 wird auf der Web­sei­te der Medi­en­an­stal­ten, Rubrik Ver­an­stal­tun­gen in Kür­ze ver­füg­bar sein. www.die-medienanstalten.de/veranstaltungen

Metho­den­steck­brief
Kant­ar erhob die Daten im Zeit­raum von 25.4.–21.6.2022 im Auf­trag der Medi­en­an­stal­ten unter Betei­li­gung von Media Broad­cast, Voda­fone, SES/Astra/HD+ und Ama­zon. Die Grund­ge­samt­heit bil­det die deutsch­spra­chi­ge Wohn­be­völ­ke­rung ab 14 Jahren.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen über die medi­en­an­stal­ten fin­den Sie unter:
www.die-medienanstalten.de

Kon­takt bei Medien-Rückfragen
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Dr. Anja Bundschuh
Gemein­sa­me Geschäfts­stel­le der Medienanstalten
Tele­fon: +49 30 2064690–22
Mail: presse@die-medienanstalten.de
www.die-medienanstalten.de

19. Oktober 2022