Meldung strafbarer Hassrede an das BKA können nun alle Medienanstalten nutzen

BUNDESKRIMINALAMT UND MEDIENANSTALTEN ARBEITEN BUNDESWEIT IM KAMPF GEGEN HASSREDE ZUSAMMEN

Über­nah­me der Pres­se­mit­tei­lung der Lan­des­an­stalt für Medi­en NRW 

Düs­sel­dorf 24. Mai 2023

Dem Kampf gegen Hass­re­de und straf­ba­re Inhal­te im Netz kommt höchs­te Bedeu­tung zu. Um die­sem besorg­nis­er­re­gen­den Phä­no­men effi­zi­en­ter ent­ge­gen­zu­tre­ten, inten­si­vie­ren die föde­ra­le Medi­en­auf­sicht (Lan­des­me­di­en­an­stal­ten) und das Bun­des­kri­mi­nal­amt (Zen­tra­le Mel­de­stel­le für straf­ba­re Inhal­te im Inter­net beim Bun­des­kri­mi­nal­amt, ZMI BKA) ihre Zusam­men­ar­beit. Ab sofort kön­nen alle Medi­en­an­stal­ten in Deutsch­land Ver­dachts­fäl­le von straf­recht­lich rele­van­ter Hass­re­de an die ZMI BKA mel­den. Damit arbei­ten die Medi­en­an­stal­ten gemein­sam mit polizeilichen/justiziellen Landes- und Bun­des­be­hör­den für ein demo­kra­ti­sche­res Netz.

Bereits seit Mai 2022 arbei­tet die Lan­des­an­stalt für Medi­en NRW eng mit dem Bun­des­kri­mi­nal­amt zusam­men und über­mit­telt seit­dem volks­ver­het­zen­de oder bspw. den Holo­caust leug­nen­de Inhal­te an die ZMI BKA. Bis heu­te hat die Medi­en­an­stalt NRW knapp 700 Mel­dun­gen zuge­lie­fert. Nun wird die­se Koope­ra­ti­on aus­ge­wei­tet, die Mel­de­mög­lich­keit steht den Medi­en­an­stal­ten bun­des­weit zur Verfügung.

Gewähr­leis­tung einer effek­ti­ven Straf­ver­fol­gung durch ZMI BKA und Poli­zei­en der Län­der — Durch­set­zung des Medi­en­rechts bei den Medienanstalten

Im Rah­men die­ser Koope­ra­ti­on prüft die ZMI BKA die von ihren Part­nern ange­lie­fer­ten Mel­dun­gen hin­sicht­lich einer straf­recht­li­chen Rele­vanz sowie mög­li­cher Gefähr­dungs­aspek­te, stellt nach Mög­lich­keit den mut­maß­li­chen Ver­fas­ser fest und über­mit­telt im Erfolgs­fall den Sach­ver­halt an die ört­lich zustän­di­gen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den in den Bun­des­län­dern, die in der Fol­ge die wei­te­ren Ermitt­lun­gen durch­füh­ren. Die Medi­en­an­stal­ten über­neh­men ihrer­seits die Durch­set­zung des Ver­brei­tungs­ver­bots von straf­recht­lich rele­van­ten und jugend­ge­fähr­den­den Inhal­ten in sozia­len Netz­wer­ken oder Telemedienangeboten.

Bundes- und Lan­des­be­hör­den, Straf­ver­fol­gung und Medi­en­auf­sicht arbei­ten zusam­men – ein Erfolgs­mo­dell, das jetzt aus­ge­wei­tet wird.

Gemein­sam mit unse­ren Koope­ra­ti­ons­part­nern kann es uns gelin­gen, einer zuneh­men­den Ver­ro­hung der Kom­mu­ni­ka­ti­on im Netz wirk­sam ent­ge­gen­zu­wir­ken und eine kon­se­quen­te Straf­ver­fol­gung der dort began­ge­nen straf­ba­ren Hass­re­de zu gewähr­leis­ten. Bis heu­te haben die­se mehr als 8.000 Mel­dun­gen über­mit­telt, die im BKA geprüft wur­den, um eine Straf­ver­fol­gung in den Län­dern zu ermög­li­chen. Das macht deut­lich, dass die Koope­ra­ti­on zwi­schen den Medi­en­an­stal­ten und dem BKA ein erfolgs­ver­spre­chen­des Modell zur Bekämp­fung von Hass und Het­ze im Netz dar­stellt. Mit dem Aus­bau der ZMI set­zen wir zudem eine zen­tra­le For­de­rung des Akti­ons­plans gegen Rechts­extre­mis­mus des Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­ums zur ganz­heit­li­chen Bekämp­fung von Het­ze im Inter­net um“, so BKA-Präsident Hol­ger Münch zur Koope­ra­ti­on der ZMI BKA mit den Medienanstalten.

Die Rechts­durch­set­zung im Netz ist ein stän­di­ger Balan­ce­akt zwi­schen dem Grund­ge­dan­ken einer frei­en Medi­en­nut­zung einer­seits und dem effek­ti­ven Schutz vor teil­wei­se dras­ti­schen Rechts­ver­let­zun­gen ande­rer­seits. Es ist sicher ein lan­ger Weg, auf dem die enge, ver­trau­ens­vol­le und vor allem effi­zi­en­te Zusam­men­ar­beit zwi­schen BKA, den Lan­des­be­hör­den und den Medi­en­an­stal­ten der Län­der ein wich­ti­ger Schritt ist. Unser Vorgehen/unsere Koope­ra­ti­on beweist auch, dass funk­tio­niert, was Vie­le gar nicht für mög­lich hal­ten: Eine effek­ti­ve Rechts­durch­set­zung im Netz in einem dezen­tra­len, föde­ra­len Sys­tem. Wenn das kein gutes Bei­spiel auch für ande­re Arbeits­pro­zes­se in Euro­pa ist, dann weiß ich es auch nicht.“, kom­men­tiert Dr. Tobi­as Schmid, Direk­tor der Lan­des­an­stalt für Medi­en NRW, die Aus­wei­tung der Zusam­men­ar­beit zwi­schen BKA und den Medienanstalten.

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25. Mai 2023