Saarbrücken, 13. Dezember 2013: In der jüngsten Sitzung des Medienrates der LMS informierte der Vorsitzende des Medienrates der LMS, Prof. Dr. Stephan Ory, über die Ergebnisse der vom Medienrat eingesetzten Arbeitsgruppe Struktur. Diese hatte sich in vier Sitzungen mit den Beteiligungen der LMS an Einrichtungen zur Förderung des Medienstandortes, mit der Fortentwicklung des Saarländischen Mediengesetzes sowie mit dem Verhältnis zwischen Medienrat und Direktor der LMS beschäftigt.
Die AG Struktur kam dabei zu folgenden Empfehlungen:
I. Beteiligungen der LMS
II. Änderung des Saarländischen Mediengesetzes (SMG)
Die AG Struktur empfahl, § 52 SMG in der Weise zu präzisieren, dass Kriterien der Standortförderung bei Auswahlentscheidungen sich auf die Erreichung des Vielfaltzwecks durch das jeweils zur Auswahl anstehende Programm beziehen, etwa durch die Erstellung des Programmes beziehungsweise von Programmteilen vor Ort im Saarland. § 53 soll in der Weise abgeändert werden, dass die Kabelbelegung zum Aufgabenkreis des Medienrates gehört.
Darüber hinaus regte die AG an, weitere Aspekte im SMG zu bearbeiten wie etwa das Zusammenwirken des Medienrechts des Landes mit dem Telekommunikationsrecht des Bundes bei der Nutzung von Frequenzen für Zwecke des Rundfunks. Auch die Vielfaltsicherung im Netz über die rein technisch verstandene Netzneutralität hinaus soll Gegenstand der weiteren Diskussion sein.
III. Änderung der Geschäftsordnung der LMS
Die AG Struktur sprach sich für eine Überarbeitung der Geschäftsordnung mit dem Ziel einer höheren Transparenz und einer Verbesserung der internen Abläufe aus. Auch soll die Ausschussarbeit den in einem Jahrzehnt gewonnenen Erfahrungen und neuen medien- und netzpolitischen Herausforderungen angepasst werden. Ein Entwurf wurde an die Ausschüsse des Medienrates zur weiteren Beratung überwiesen.
Der Medienrat nahm die Ergebnisse der Arbeit der AG Struktur zustimmend zur Kenntnis. Er will sich an den weiteren Diskussionen um eine Novelle des SMG mit seinen Erfahrungen einbringen. Die Änderung der Geschäftsordnung soll nach Diskussion in den Ausschüssen im 1. Halbjahr 2014 vollzogen werden.
Im Zusammenhang mit dem fortdauernden Ermittlungsverfahren gegen den Direktor der LMS bekräftigte der Medienrat der LMS die für Dr. Bauer geltende Unschuldsvermutung. Auf der Grundlage der Informationen durch den Direktor bestehen aus Sicht des Medienrates weiterhin keine Anhaltspunkte für eine persönliche Bereicherung von Dr. Bauer. Im Übrigen stehe es dem Medienrat nicht zu, rechtliche Bewertungen zu den strafrechtlichen Vorwürfen gegen Dr. Bauer abzugeben. Der Medienrat erwartet allerdings im Interesse aller Beteiligten, dass die Staatsanwaltschaft möglichst zeitnah zu einem Abschluss des Ermittlungsverfahrens gelangt.
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1. LMS verabschiedet Wirtschaftsplan 2014
Der Medienrat der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) hat in seiner Sitzung am 12. Dezember 2013 den Wirtschaftsplan 2014 festgestellt.
Der Haushalt der LMS weist im kommenden Jahr Erträge in Höhe von 2.434.600 Euro und Aufwendungen in Höhe von 2.560.100 Euro aus. Mit diesen Mitteln werden 2014 schwerpunktmäßig folgende Aufgabe erfüllt: Förderung der Medienkompetenz, Förderung des Medienstandortes Saarland, Glücksspielaufsicht im Internet sowie Veranstaltungen u. a. zu den Themen Jugendschutz, Netzpolitik und Innovationen im Medienbereich.
2. LMS beschließt Ausschreibung einer Hörfunkprogrammanalyse 2014
Der Medienrat der LMS hat die Ausschreibung einer Programmanalyse der im Saarland durch die LMS zugelassenen und über UKW empfangbaren Hörfunkprogramme bigFM Saarland, Classic Rock Radio, Radio Homburg, Radio Merzig, Radio Neunkirchen, Radio Saarbrücken und Radio Salü beschlossen.
Mit der Analyse soll vor allem die Frage beantwortet werden, über welche Themen und in welchem Umfang die saarländischen Radiohörerinnen und ‑hörer informiert werden. Die Ergebnisse der Studie sollen Ende 2014 vorliegen.
3. LMS verlängert Frequenzzuweisung der UKW-Frequenzen 94,2 MHz Saarbrücken und 96,8 MHz Sulzbach an bigFM Saarland
Die Zuweisung der UKW-Frequenzen Saarbrücken 94,2 MHz und Sulzbach 96,8 MHz an die Skyline Medien Saarland GmbH zur täglich 24-stündigen Ausstrahlung des Hörfunkvollprogramms „bigFM Saarland” vom 19. Dezember 2003 wird für die Dauer von zehn Jahren verlängert.
4. LMS verlängert DVB‑T Zuweisung für TELE 5 TM-TV GmbH
Der Medienrat der LMS hat beschlossen, die DVB‑T Zuweisung an die TM-TV GmbH für das Fernsehspartenprogramm „Tele 5“ antragsgemäß bis zum
31. Dezember 2016 zu verlängern.
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Saarbrücken, 6. Dezember 2013: Wie sieht die Medienwirklichkeit von Kindern und Jugendlichen aus, mit welchen Inhalten sind sie konfrontiert und gibt es wirksame Jugendschutzprogramme? Mit diesen Fragen befasste sich eine Fachveranstaltung der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) am 06. Dezember 2013 in Saarbrücken. Zahlreiche Teilnehmer aus den Bereichen Erziehung, Schule, Jugendhilfe und Medien nutzen diese Gelegenheit zur Information und Diskussion.
Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) erhebt jährlich aktuelle Daten zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen. Sie werden seit 1999 in den Studienreihen KIM (Kinder + Medien) für die Altersgruppe 6 bis 13 sowie JIM (Jugend + Medien) für die Altersgruppe 12 bis 19 Jahre zusammengefasst. 2012 enthielt die KIM-Studie zudem erstmals einen Sonderteil zum Medienverhalten von Kindern im Vorschul- und Kindergartenalter (2 bis 5 Jahre). Ende November 2013 erschien die aktuelle „JIM-Studie 2013“.
Auf Einladung der LMS vermittelte der Leiter der Geschäftsstelle des mpfs, Thomas Rathgeb, auf der Grundlage der aktuellen Daten einen konzentrierten Einblick in dieses umfangreiche Material. Er stellte dabei insbesondere die nach wie vor sehr hohe Relevanz des Fernsehens in der Medienwelt von Kindern heraus, die mit zunehmendem Alter abgelöst wird durch eine stark ansteigende Nutzungsdauer des Internets bei Jugendlichen. Hier ist eine Steigerung der täglichen Online-Nutzung von 131 Minuten (2011) auf 179 Minuten (2012) zu verzeichnen. Der Großteil dieser Zeit wird nach Angaben der Jugendlichen für den Bereich Kommunikation verwendet, vor allem die Nutzung von Online-Communities spielt dabei für viele eine zentrale Rolle. Ebenfalls erheblich angestiegen ist der Zugang zum Internet über Smartphone oder Handy. 73 Prozent der jugendlichen Internetnutzer haben in den 14 Tagen vor der Befragung das Internet über ihr Smartphone genutzt. Über die letzten Jahre betrachtet hat somit eine Veränderung des Nutzungsverhaltens stattgefunden, die geprägt ist von Mobilität und Parallelnutzung mehrerer Medien.
Der zweite Teil der Veranstaltung widmete sich dem aktuellen Stand der Jugendschutzprogramme für das Internet. Der Leiter des Referats Technischer Jugendschutz bei der Fachstelle Jugendschutz.net, Mark Bootz, informierte über Altersverifikationssysteme und Jugendschutzprogramme. Fragen zu deren Funktion, Zuverlässigkeit und Handhabbarkeit standen dabei im Vordergrund, aber auch Probleme bei Nutzung und Verbreitung wurden erörtert. Ein aktueller Filtertest von Jugendschutz.net hat laut Bootz gezeigt, dass die Filter noch nicht in der Lage sind mit Web 2.0‑Inhalten umzugehen. Auch sei noch keine wesentliche Weiterentwicklung bei der Wirksamkeit der Filter festzustellen, die nach wie vor bei nur ca. 80 % liege. „Eine Quote, die z. B. für Virenschutzprogramme indiskutabel wäre“, so Bootz. Aus Sicht des Jugendschutzes sei es außerdem notwendig, für eine Standardisierung von Jugendschutzprogrammen zu sorgen, die für unterschiedliche Endgeräte konfiguriert werden könnten.
Der stellvertretende Direktor der LMS, Dr. Jörg Ukrow, erläuterte als Gastgeber der Fachtagung das Anliegen der LMS, neue Erkenntnisse der Forschung aufzugreifen, um bestehende Regulierung im Bereich des Jugendschutzes zu überprüfen und weiter zu entwickeln. Angesichts eines seit 10 Jahren fast unveränderten Staatsvertrages zum Jugendmedienschutz sei eine Nachsteuerung dringend geboten. Dies betreffe sowohl die Abgrenzung von Rundfunk und Telemedien als auch die Inpflichtnahme von Herstellern und Plattformanbietern. Zudem sei der Gesetzgeber gefragt, die längst durch die Lebenswirklichkeit überholten Alterseinstufungen des Jugendschutzgesetzes den Erkenntnissen der Kinder- und Jugendforschung anzupassen. „Neben allen Bemühungen nationaler Regulierung muss aber auch auf international gültige Schutzstandards hingewirkt werden. Anbieter- und Erziehungsverantwortung müssen dabei in einem Zusammenhang betrachtet werden, neben Regulierung und Selbstregulierung bleibt auch die Förderung von Medienkompetenz eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe“, so Ukrow.
Die aktuelle JIM-Studie ist abrufbar unter www.mpfs.de
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Saarbrücken, 15. November 2013: Zahlreiche Gästen aus Medien, Politik, Hochschule und Gesellschaft kamen am 13. November 2013 auf Einladung des Saarländischen Rundfunks (SR) und der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) zur Veranstaltung „Wer herrscht im Neuland? Ein Fachdialog über Netzpolitik, Medienmacht und gesellschaftliche Kontrolle“.
LMS-Direktor Dr. Gerd Bauer erläuterte in seiner Begrüßung die Motivation für die Veranstaltung. Angesichts einer konvergenten Medienentwicklung, neuer politischer und ökonomischer Machtstrukturen in der Medienwelt, der Bedeutung der Medien in Beruf und Alltag, der Entwicklung der Bürger von reinen Rezipienten zu Medienakteuren reichten nicht nur die Aufgaben einer Medienanstalt viel weiter als früher. Auch die „Interessen der Allgemeinheit“, die diese zu wahren hätte, seien in dieser vernetzten Medienwelt tiefer und weitreichender betroffen als dies in der Vergangenheit der Fall war. „Bei einer anstehenden Novellierung des Saarländischen Mediengesetzes ebenso wie in den Staatsverträgen wird deshalb darauf zu achten sein, die Aufgaben von plural verfassten und unabhängigen Medienanstalten auch dahingehend zu formulieren, dass sie zum Instrument der kritischen gesellschaftlichen Begleitung und Kontrolle der Medienentwicklungen taugen!“ Bezüglich der ökonomischen Nutzung riesiger Datenmengen (Big Data) und der Auswertung durch Dritte sei zu fragen, ob die Ausbeutung dieses Rohstoffs nicht einer Lizenz bedürfe und wer diese vergeben und kontrollieren solle. Zu hinterfragen seien auch neue Formen der Medienzensur, die bereits durch große internationale Akteure ausgeübt würden und keinerlei gesellschaftlicher Kontrolle unterlägen.
Prof. Thomas Kleist, Intendant des Saarländischen Rundfunks, knüpfte in seiner Keynote an diese Fragen an: „Das Neuland ist grenzenlos. Der normativen Kraft der Technik ist nur mit internationaler Zusammenarbeit zu begegnen.“ Regulierungsbedarf bestehe insbesondere in den Bereichen informationelle Selbstbestimmung, Schutz des geistigen Eigentums, Jugendschutz, Netzneutralität und diskriminierungsfreier Zugang. Auf diesen Bedarf müsse abgestuft und flexibel reagiert werden. Internetsperren allerdings seien wegen ihres außerordentlichen Missbrauchspotentials dabei völlig ungeeignete Maßnahmen. Und schließlich bleibe besonders im Bereich des Schutzes für Kinder und Jugendliche ein erheblicher Anteil an Eigenverantwortung bei den Bürgern selbst und stellten sich erhebliche Anforderungen an die Medienkompetenz. Als Intendant einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt betonte Kleist abschließend, dass auch in Zukunft genügend Raum bleibe für die traditionellen audiovisuellen Medien. Diesen brächten die neuen Möglichkeiten des Internets mehr Chancen als Risiken.
In einer Podiumsdiskussion mit Dr. Constanze Kurz, Sprecherin des Chaos Computer Club, und Prof. Dr. Dieter Dörr, Experte für Medien‑, Europa und Völkerrecht, wurden die von Bauer und Kleist aufgeworfenen Fragen vertieft:
Constanze Kurz und Dieter Dörr waren sich in der Auffassung einig, dass auch für das Internet Bedarf an Regulierung bestehe. Sie diskutierten im Wesentlichen über deren Ausrichtung, Reichweite und Umsetzbarkeit.
Zur Ausgangslage bemerkte Constanze Kurz, dass sich die Politik erst in den letzten Jahren netzpolitisch ertüchtigt habe. Medienpolitische Sprecher wurden etabliert, Kommissionen gebildet und Experten eingebunden. Es sei aber auch festzustellen, dass die Befassung mit Netzpolitik in dem Maße zugenommen habe, in dem wirtschaftliche Interessen betroffen waren. Entsprechend nehme auch die Lobbyarbeit großer Player zu. Die Sicht der Macher und User verliere demgegenüber zunehmend an Gewicht.
Zur Sicht der Nutzer stellte Constanze Kurz fest, dass diese sich oft hilflos und ohnmächtig gegenüber den globalen Playern fühlten und sich ihrer Macht als Konsumenten noch nicht bewusst seien. Hier müsse ein Wandel herbeigeführt werden, der allerdings lange brauchen werde. Kritik übte Frau Kurz auch am Verhalten der Medien in Fragen der Eigenverantwortung und Netzneutralität. Öffentlich-rechtliche und private Veranstalter dürften sich nicht kritiklos in die Hände der Monopolisten begeben, indem sie deren Plattformen nutzten und auf die Entwicklung eigener Angebote verzichteten. Es bestünde sonst die Gefahr, dass man auch die Hoheit über eigene Inhalte aufgebe.
In diesem Zusammenhang verwies Constanze Kurz auch auf den durch Medienunternehmen selbst ausgeübten Einfluss auf die Zugänglichkeit von Informationen. Beispielsweise entferne Google aus unterschiedlichen Gründen (u.a. wegen staatlicher Interventionen und Urheberrecht) pro Jahr weltweit 200 Millionen Sucheinträge. Es sei zwingend notwendig, dass man von Seiten der Regulierung hier für eine Offenlegung der Algorithmen sorge.
Dieter Dörr erläuterte ebenfalls am Beispiel Google die Notwendigkeit regulierender Eingriffe. Dabei müsse ein internationaler Ansatz gewählt werden, der aber nationale Ansätze nicht überflüssig mache. Als Analogie verwies er auf den Bereich des Urheberrechts. Eine wichtige Herausforderung läge in der Gewährleistung eines freien und selbstbestimmten Informationszugangs. Unter Hinweis auf Google machte er deutlich, dass hier eine in anderen Bereichen bisher nicht gekannte Marktbeherrschung vorliege, der unbedingt begegnet werden müsse. Über 90% der Nutzer bedienten sich der Suche von Google. Dabei agierten sie zumeist unkritisch, auch gegenüber hochproblematischen Auto-Complete-Funktionen. „Erhalte ich das, was ich suche oder das, was Google als wichtig erscheint?“ Dörr unterstützte im Hinblick auf die Informationsfreiheit die Forderung von Constanze Kurz nach Offenlegungspflichten. Angesichts der mehr als marktbeherrschenden Stellung und da Google auch noch selbst zum Inhalteanbieter werde, müssten Missbrauch verhindert und Transparenz gefordert werden.
Auf nationaler und europäischer Ebene müsse man auf grundlegenden Werten und Rechten beharren. „Jugendschutz, Grundrechte, Urheberrecht und Kartellrecht gelten auch im Internet. An unseren Werten müssen wir festhalten, auch wenn wir sie international nicht in vollem Umfang durchsetzen können“, so Dörr.
In ihren abschließenden Statements betonten Bauer und Kleist den Zusammenhang von Kultur und Medien. Auf nationaler aber auch auf europäischer Ebene müsse Deutschland immer wieder den gesellschaftlich-kulturellen Mehrwert von Medien betonen. Diese dürften nicht als reines Wirtschaftsgut betrachtet werden.
Eine Zusammenfassung des von Thomas Bimesdörfer moderierten Fachdialogs wird am Freitag, 3. Januar 2014, ab 19.15 Uhr in der Sendung Diskurs auf SR2 KulturRadio ausgestrahlt.
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Berlin/Wien, 13. 11. 2013: Als einen „Ort der Begegnung“ beschrieb der Botschafter der Republik Österreich, Dr. Ralph Scheide, die Österreichische Botschaft in Berlin bei der Veranstaltung „Eigene Gattung, eigene Regulierung? – Hörfunk vor der Herausforderung Konvergenz“, zu der die österreichische Medienaufsicht der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH mit ihrem Geschäftsführer Dr. Alfred Grinschgl und der Hörfunkbeauftragte der Direktorenkonferenz der deutschen Landesmedienanstalten, Dr. Gerd Bauer, am Montag eingeladen hatten.
Hörfunk-Experten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz trafen dort zusammen, um über die weitere Entwicklung des digitalen Radios und über aktuelle Regulierungsangelegenheiten für den Hörfunk zu beraten. Zentrale Themen waren dabei die Frage nach einem Termin für die Abschaltung des analogen UKW-Radios sowie nach dem Bedarf für einen eigenständigen Hörfunk-Rechtsrahmen auf nationaler und europäischer Ebene.
Auch mehr als zwei Jahre nach dem Neustart des digitalen Hörfunks in Deutschland über DAB+ sind noch nicht alle Hörfunkveranstalter von einem Umstieg auf die digitale Rundfunkübertragung überzeugt. Als digitale Alternative wird vereinzelt auch die Übertragung via Internet genannt, die jedoch bei massenhafter Nutzung als unwirtschaftlich gilt. Eine zeitnahe Abschaltung des analogen UKW-Hörfunks betrachtet ein Teil der Veranstalter skeptisch.
Anders als in Deutschland und der Schweiz ist in Österreich digitaler Hörfunk noch nicht verfügbar. Allerdings befindet sich ein Testbetrieb im Raum Wien in Planung und könnte im ersten Quartal 2014 starten. Voraussetzung für einen Regelbetrieb von digitalem Hörfunk in Österreich ist nach Ansicht von Dr. Alfred Grinschgl, Geschäftsführer des Fachbereichs Medien der RTR-GmbH, ein akkordiertes Vorgehen der Marktteilnehmer: „Ich bin davon überzeugt, dass das digitale Radio in Österreich nur dann erfolgreich sein kann, wenn alle Hörfunkveranstalter, also die Privaten sowie der ORF, dies gemeinsam wollen und vorantreiben“, so Grinschgl. „Ein uneinheitliches Vorgehen wird die Konsumenten verunsichern und letztlich von ihnen auch nicht akzeptiert werden.“ Gemeinsam mit der Geräteindustrie sollte ein attraktives Angebot geschnürt werden, das auch visuell nutzbare Zusatzdienste und entsprechende Geräte mit Displays enthalten sollte, um den Mehrwert des digitalen Hörfunks für die Verbraucher greifbar zu machen, so Grinschgl.
Grundsätzlich zuversichtlich für eine digitale Zukunft des Hörfunks auch in Österreich zeigte sich Mag. Michael Ogris, Vorsitzender der Regulierungsbehörde KommAustria: „Die Frage ist aus meiner Sicht nicht mehr, ob digitaler Hörfunk in Österreich kommt. Die Frage ist eher die nach dem geeigneten Zeitpunkt, denn ein kleinerer Markt wie der unsere wird beobachten müssen, wie sich das digitale Radio in den größeren Nachbarstaaten entwickelt.“
Dr. Gerd Bauer, Hörfunkbeauftragter der Direktorenkonferenz der deutschen Landesmedienanstalten, sieht auch Politik und Regulierung in der Pflicht: „Die Abkehr von der analogen Terrestrik im Fernsehbereich wäre ohne die Regelungen der EU zur Interoperabilität von Fernsehgeräten nicht möglich gewesen. Ich plädiere deshalb seit langem für eine Übertragung dieses technologiefördernden Regulierungsansatzes der EU auf den Hörfunk“. Darüber hinaus sprach er sich mit Blick auf eine Stärkung der gesamten Gattung Hörfunk für den Übergang von einer Lizensierungspflicht für die Hörfunkveranstalter zum bloßen Anzeigeverfahren sowie für eine klare Erweiterung der Möglichkeiten von Hörfunkveranstaltern bei Werbung und Sponsoring aus.
Auch Dr. Jürgen Brautmeier, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, warnte davor, sich bei der Diskussion über die Zukunft von Radio lediglich auf eine Diskussion über den Verbreitungsweg zu beschränken. „Es bedarf einer Gesamtstrategie für den digitalen Hörfunk, bei deren Entwicklung die Medienanstalten gerne eine Moderatorenrolle übernehmen werden“.
An der hochkarätig besetzten Tagung nahmen als weitere Referenten ORF-Hörfunkdirektor Mag. Karl Amon, der stellv. Geschäftsführer der BLM Johannes Kors, TKLM-Mitglied Dr. Tilman Lang, Boris Lochthofen, stellv. Vorsitzender der APR, Mag. Peter Matzneller, stv. Geschäftsführer des EMR, Marcel Regnotto, Leiter der Sektion „Medien“ des Schweizer BAKOM, der Geschäftsführer der Digitalradio Deutschland GmbH Willi Schreiner, Klaus Schunk, Vizepräsident des VPRT, DeutschlandRadio-Intendant Dr. Willi Steul, Wolfgang Struber, Vorstandsmitglied des Vereins Digitalradio Österreich, Mag. Michael Wagenhofer, Geschäftsführer des Sendernetzbetreibers ORS sowie als Moderator Steffen Grimberg, Redakteur des Medienmagazins ZAPP, NDR, teil.
Die Redebeiträge von Dr. Scheide, Dr. Grinschgl und Dr. Bauer sind unter www.lmsaar.de abrufbar.
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Andreas Kunigk Viola Betz
Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH Landesmedienanstalt Saarland
Mariahilfer Straße 77–79, 1060 Wien Nell-Breuning-Allee 6, 66115 Saarbrücken
Tel: +43 1 58058 168 Tel: +49 681 3 89 88 11
Saarbrücken, 08. November 2013: Die Kriminalpolizei hat am heutigen Freitagvormittag im Auftrag der Staatsanwaltschaft Saarbrücken die Geschäftsräume der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) durchsucht. Gegenstand sind die seit längerem bekannten Ermittlungen bezüglich Vorteilsnahme gegen Dr. Gerd Bauer.
Hierbei wird Dr. Bauer beschuldigt, als Direktor der Landesmedienanstalt und Geschäftsführer der Saarland Film GmbH in den Jahren 2011 und 2012 von vier Privatsendern die Zahlung von Geldern dafür gefordert und teilweise erhalten zu haben, indem er die Vergabe von analogen Kabelplätzen für die Weiterverbreitung der Programme der Sender im Saarland durch die LMS unzulässigerweise vertraglich mit Zuwendungen an die Saarland Film GmbH zum Zwecke der Filmförderung verknüpft hatte bzw. verknüpfen wollte.
Dr. Gerd Bauer erklärt in diesem Zusammenhang: „Die von der Staatsanwaltschaft erhobenen Vorwürfe sind meiner Meinung nach rechtlich im Sinne des Saarländischen Mediengesetzes nicht haltbar. Darauf habe ich bereits mehrfach hingewiesen.“ Erweitert wurde das Ermittlungsverfahren um den Vorwurf der Untreue. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft werden Ausgaben nachgeprüft, die mit der Kreditkarte der Saarland Film GmbH bezahlt wurden. Den Vorgängen liegen Aufgaben der Saarland Film GmbH zugrunde – unter anderen Dienstreisen von Mitarbeitern zur Betreuung eines Informationsstandes während der Filmfestspiele in Cannes bzw. Getränkerechnungen für Veranstaltungen der Gesellschaft. Die Vorgänge sind absolut transparent und nachvollziehbar und sind nicht geeignet, einen wie auch immer gearteten Vorwurf zu konstruieren.
Ausdrücklich stellt LMS Direktor und Saarland Film Geschäftsführer Dr. Bauer klar, dass selbstverständlich diese juristischen Personen aber auch er alles unternehmen wird, um den Sachverhalt aufzuklären. „Insofern waren wir überrascht, dass die Staatsanwaltschaft von unserem Kooperationsangebot keinen Gebrauch gemacht hat.“, so Dr. Gerd Bauer, Direktor der Landesmedienanstalt und Geschäftsführer der Saarland Film GmbH.
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Saarbrücken, 08. November 2013: Aufwachsen in der heutigen Medienwelt bedeutet für Mädchen und junge Frauen, ständig mit einer Vielzahl weiblicher Rollen(vor)bilder konfrontiert zu werden. Im Fernsehen, in Zeitschriften, Werbung, Computerspielen oder auch in Sozialen Netzwerken begegnen ihnen Frauenbilder, die sie bewundern und denen sie nacheifern wollen.
Im Rahmen der Fachtagung „Mädchenmedien? Medienmädchen? Entwicklung weiblicher Identität“ der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) und der Fachstelle Mädchenarbeit Saarland des PARITÄTischen Bildungswerks vermittelte Gastrednerin Dr. Maya Götz, Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen, den anwesenden Pädagoginnen und Pädagogen jede Menge aktuelle, spannende und höchst aufschlussreiche Erkenntnisse über medial vermittelte Vorbilder für Mädchen.
Dr. Götz, bundesweit renommierte Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der geschlechterspezifischen Medienwirkungsforschung, brachte in ihrem Gastvortrag eindrucksvoll und mit vielen visuellen Beispielen zur Sprache, welche Auswirkungen die geweckten Sehnsüchte und Bedürfnisse auf die Identitätsentwicklung von Mädchen und jungen Frauen haben können. „Junge Mädchen werden immer noch allzu oft auf ihr Äußeres reduziert. Das weibliche Rollenmodell ist nie wirklich aufgegeben worden, aber mittlerweile steuert die Öffentlichkeit auch nicht mehr genug entgegen.“ mahnte Frau Dr. Götz eine intensivere gesellschaftliche Debatte an.
„Die LMS hat die gesetzliche Aufgabe, den aktiven und bewussten Umgang mit Medieninhalten zu fördern. Die Vorbilder aus den Medien zeigen ein oft überstilisiertes weibliches Idealbild, das es jungen Mädchen schwer macht, ein realistisches Selbstbild zu entwickeln“, so Karin Bickelmann, Leiterin der Abteilung Medienkompetenz. „Mit der Fachtagung unterstützt die LMS Fachkräfte aus der Jugend- und Mädchenarbeit im Saarland darin, Heranwachsende im Hinblick auf ihre medialen Erlebnisse bei ihrer geschlechtlichen Orientierung und Sozialisation fachgerecht zu begleiten.“
„Wir freuen uns, dass es uns mit Hilfe der LMS gelungen ist, eine so hochwertige Fachtagung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Mädchenarbeit im Saarland zu organisieren“, erklärt H. Jürgen Stuppi, Geschäftsführer des PARITÄTischen Bildungswerks Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. „Wir hoffen, dass die erstellte und bei uns erhältliche Handreichung mit guten Beispielen aus der Praxis Mut zur Nachahmung macht, um die wichtige Medienarbeit für und mit Mädchen nachhaltig zu verankern.“
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Saarbrücken, den 07. November 2013: Zum offiziellen Start der Internetpatenschaften, initiiert von „Onlinerland Saar“, begrüßten Manuel Andrack und Dr. Gerd Bauer, Vorsitzender des MedienNetzwerk SaarLorLux e.V. und Direktor der Landesmedienanstalt Saarland, saarländische Bürgerinnen und Bürger, die Neulinge ehrenamtlich auf dem Weg ins Internet unterstützen wollen.
Wahl-Saarländer Manuel Andrack begrüßt das Engagement der Privatpersonen: „Aus meiner langjährigen Fernseh- und Rundfunkerfahrung weiß ich, wie wichtig es ist, sich zeitnah und ortsunabhängig zu informieren. Das Internet bietet gerade für ältere Nutzerinnen und Nutzer eine Fülle von ungeahnten Möglichkeiten, daher freue ich mich, den Projektstart „Internetpatenschaften“ aktiv begleiten zu können. Persönlich werde ich den Patenkindern meinen Wanderblog ans Herzen legen, dem noch ein paar saarländische Einträge fehlen.“
Dr. Gerd Bauer dankt Manuel Andrack für die prominente Unterstützung. „Wir sind sehr froh, mit Manuel Andrack nicht nur einen bekennenden Saarland-Fan, sondern einen aktiven Internetmacher gefunden zu haben, der Internetneulingen mit seinen erfrischenden Blog-Einträgen eine ideale Plattform zum Erkunden des weltweiten Netzes bietet und Lust auf mehr Internet macht.“
Während der Internetpatenschaften stehen erfahrene Internetnutzer (die Paten) Internetneulingen (den Patenkindern) beim Kennenlernen des Internets beratend zur Seite und leiten sie im Umgang mit dem Gerät an. Dadurch ist es Seniorinnen und Senioren möglich, das Internet nicht in Kursen an fremden Computern zu erkunden, sondern in gewohnter Atmosphäre am eigenen Gerät.
Interessierte Paten und Patenkinder können sich in der Landesmedienanstalt Saarland telefonisch unter der 0681 / 3 89 88 10 oder per Mail an die info@onlinerland-saar.de melden.
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Saarbrücken, 14. Oktober 2013: Beliebtheit und Nutzung von Tablets und Smartphones steigen ständig, ihre multimedialen Möglichkeiten faszinieren: Musik, Foto- und Filmesammlung, Internetzugang, Verbindung zu Freunden, Foto- und Videokamera. Die Landesmedienanstalt Saarland startet deshalb das Projekt „MobiPaed@Schule“ und bietet saarländischen Schulklassen die Durchführung von Medienprojekten mit 30 von der Firma Samsung für ein Schuljahr zur Verfügung gestellten Tablet-Geräten an.
Durch das Projekt „MobiPaed@Schule“ werden im Unterricht vielfältige Einsatzmöglichkeiten dieser mobilen Alleskönner kreativ beleuchtet, Lernziele zeitgemäß und schülerorientiert vermittelt sowie kreatives Produzieren unter Beachtung rechtlicher Aspekte ermöglicht und erprobt. Die Schüler reflektieren mit Hilfe der Projekte ihre eigenen Nutzungsmuster und ihre Medienkompetenz im Umgang mit ihren privaten Geräten wird nachhaltig gefördert.
Ab sofort können alle saarländischen Schulen Tablet-Projekte für ihre Klassen bei der LMS abrufen. Die LMS berät die Schulen inhaltlich und vermittelt eine Fachkraft, die das Schülerprojekt vor Ort an der Schule durchführt. Pro Schuljahr und Schule kann eine Veranstaltung kostenfrei abgerufen werden. Die Bandbreite an abrufbaren Tabletprojekten reicht dabei vom Video- oder Trickfilmdreh über das Erstellen von Fotostories und Hörspielen bis hin zum Umgang mit Social Media-Anwendungen wie Facebook oder YouTube.
„Der schülerorientierte, kreative Medieneinsatz im Unterricht und die nachhaltige Förderung von Medienkompetenz stehen für uns bei diesem Projekt im Vordergrund.“ so Dr. Gerd Bauer, Direktor der Landesmedienanstalt Saarland. „Tablets bieten die Möglichkeit zu multimedialem, interaktivem und kollaborativem Lernen und erweitern bereits bestehende Lernräume. Wir freuen uns, das Thema Mobiles Lernen im Saarland weiter voran bringen zu können und Schulen bei der Förderung von Medienkompetenz aktiv zu unterstützen und zu begleiten“.
Interessierte Schulen, die gerne ein Tablet-Projekt durchführen wollen, können sich unter www.mkz.LMSaar.de/schulen informieren oder sich telefonisch unter 0681 / 3 89 88–12 bei der LMS beraten lassen.
Foto: LMS-Direktor startet das Tablet-Projekt für Schüler
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Saarbrücken, 25. September 2013: Anlässlich der diesjährigen Verteilaktion der Broschüren „Wissen wie´s geht! Zeigen wie´s geht!“ (Internet-ABC e.V.) und „FLIMMO“ (Programmberatung für Eltern e.V.) beglückwünscht der Direktor der Landesmedienanstalt Saarland, Dr. Gerd Bauer, das Projekt „Internet-ABC“ zum 10-jährigen Jubiläum: „Der Erfolg des Projekts, das sich sehr früh damit befasste, Kindern, Eltern und Pädagogen den sinnvollen Umgang mit dem Internet zu vermitteln, spricht für sich. Ich bin stolz darauf, dass die LMS der Initiative bereits als Gründungsmitglied angehört.“
Saarländische Grundschülerinnen und Grundschüler erhalten jährlich in den ersten Schulmonaten gemeinsam von Landesmedienanstalt Saarland (LMS) und Ministerium für Bildung und Kultur die Broschüren „FLIMMO“ sowie „Wissen wie’s geht! Zeigen wie’s geht!“
Die drei Mal jährlich erscheinende Broschüre FLIMMO ist ein Programmratgeber für Eltern mit Tipps zur Fernseherziehung. Sendungen, die bei Kindern zwischen 3 und 13 Jahren beliebt sind, werden kurz im Hinblick auf Inhalte besprochen und entsprechend kategorisiert.
Das Online-Portal „Internet-ABC“ vermittelt Kindern von sechs bis zwölf Jahren den sicheren und bewussten Umgang mit dem Medium Internet. Nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern und Pädagogen ist es das Einstiegsportal für Fragen zum Thema Internet. Der Leitfaden „Wissen wie’s geht! Zeigen wie’s geht!“ zeigt, wie sie gemeinsam mit ihrem Nachwuchs das Internet erkunden können. Das Projekt „Internet-ABC“ steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission.
Beide Broschüren können kostenfrei bei der Landesmedienanstalt angefordert werden (Tel.: 0681 / 3 89 88–12; E‑Mail: mkz@LMSaar.de).
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Michael Scholl
Verwaltungsleiter